Pfingstweekend

Freitag, 21. Mai 2010

In diesem Jahr sind es insgesamt acht Blauen Biker die beim ersten Bikeweekend der Saison mitmachen. Doch die Anreise am Freitag könnte wohl nicht unterschiedlicher sein: Chrigu und Remo farhen mit dem Auto und Anhänger samt Bikes schon am Vormittag ins Wallis. Sie wollen sehen, wie weit die Tour vom Sonntag schneefrei ist. Cédi, Daniel, Irene und Thomas nehmen um halb fünf den Zug ins Wallis, Nadja kann erst später und fährt von Sissach aus alleine Richtung Visp. Und auch Sandro fährt alleine von Zürich aus Richtung Süden und kommt wie Nadja noch ins Entgleisungschaos vor dem Bahnhof Visp. Doch zum Schluss treffen sich alle Zugsreisenden im Bahnhof Visp, um mit Remo samt Auto nach Visperterminen hochzufahren. Zuerst noch ein bisschen Auspacken und Umziehen und schon wartet Chrigu auf uns im Restaurant Heida, wo wir gemeinsam das Abendessen geniessen. Natürlich ist die Tour vom Samstag eines der Haupthemen am Tisch und Chrigu, welcher die Tour am Donnerstag noch kurz abgefahren hat, kann uns so richtig «gluschtig» machen. Ach, fast hätte ich es vergessen: Das Wetter war von Freitag bis Montag einfach traumhaft!

Samstag, 22. Mai 2010

Um neun Uhr geht es bereits los, ausser für Cédi, der fährt ein bisschen früher auf der Hauptstrasse nach Visp – um einen neuen Helm zu kaufen! Denn der alte wurde zu Hause vergessen. Die anderen machen schon frühmorgens zum ersten Mal mit den Singletrails Rund um Visp Bekanntschaft. Der Weg hinunter nach Visp bietet einiges in Sachen Trailsurfen und Panoramablicke. Nicht zu vergessen der Weg durch die berühmten Rebberge von Visperterminen, welche die höchsten in ganz Europa sind. Vor dem Bikeladen treffen wir Cédi wieder mit seinem neuen Helm und fahren, wieder nicht alle zusammen, nach Turtig. Denn Sandro will, nicht wie wir Normalsterblichen, die Gondel nach Unterbäch nehmen, sonder die Strecke samt Höhenmeter aus eigener Kraft bezwingen. Wir anderen geniessen die ersten 600 Höhenmeter und die Blicke ins Rhonetal aus der Gondel und treffen bei der Bergstation Andi aus Turtmann, ein Freund von Sandro. Es geht nicht lange und schon stösst auch Sandro zu uns und wir starten nun vollzählig Richtung Moosalp. Bei traumhaften Wetterbedingungen fahren wir Meter für Meter hoch und lassen uns vom Panorama immer wieder verwöhnen. So erreichen wir kurz nach dem Mittag die Moosalp und lassen uns dort im Bergrestaurant Dorbia mit allerlei feinem Essen, Sonnenstrahlen und warmen Temperaturen verwöhnen. Einzig die angeschriebene Waldbeeren-Cremeschnitte kann nicht getestet werden, doch der Aprikosenkuchen lässt nichts zu Wünschen übrig und wir kommen sicherlich wieder einmal zur Moosalp. Danach erwartet uns ein schöner Singletrail, teilweise noch mit kleinen Schneefeldern flankiert und zwei Tunnels zum Ausgangsort der Abfahrt nach Embd. Der Einstieg in die erste Höhle ist nicht ganz ohne, denn der Eingang ist teilweise noch mit Schnee und Eis bedeckt und erfordert guten Stand. Einmal drinnen kommt die nächste Herausforderung: Die Sicht! Ohne Licht ist es ziemlich dunkel, doch die Blitze der Fotoapparate erhellen immer wieder die nächsten Meter und nach der Biegung leuchtet uns der Ausgang den Weg. Was danach folgt ist Singletrailerlebnis pur! Was will man(n) oder Frau mehr? Wir fahren mit einem Dauersmile die Meter bis nach Stalden hinunter und unsere Bremsen rauchen. Teilweise bis zu 26% Gefälle fordern ihnen das Letzte ab und wir sind dem Fortschritt der Technik sehr dankbar. Ab Stalden geht es der Vispa entlang auf dem Wanderweg zurück nach Visp, wo wir uns von Andi verabschieden. Alle ausser Sandro nehmen das Postauto hoch nach Visperterminen, auch wenn in Sachen Geschwindigkeit dieser Entscheid nicht erfolgreich war: Nach 33 Minuten war Sandro in «Tärbinu» angekommen und hat auf uns gewartet! Eigentlich könnte man meinen, dass dieser Tag genug an Highlights für uns parat hatte. Doch Eines steht noch an – Chrigu streicht für uns feinen Raclettekäse aus der Sennerei Tärbinu am offenen Feuer, oberhalb des Dorfes, beim Chrizji. Dazu noch ein Heida aus dem höchsten Rebberg von Europa, gepaart mit dem Panorama ins Visper- und Rhonetal und dem Sonnenuntergang – genial!

Sonntag, 23. Mai 2010

Heute ist Remo unser Guide, denn Chrigu geniesst den Tag zusammen mit Sava. Nicht so früh wie am ersten Tag starten wir nach den obligaten Bikewartungen auf dem Bischofsweg von Tärbinu nach Staldenried. Ein sehr schöner, aber zum Teil sehr ausgesetzter Singletrail über dem Vispertal. Ausser einem kleinen Anstieg über Treppen ist aber alles fahrbar und macht grossen Spass. Schon bald erreichen wir Staldenried, wo wir Normalosbiker für den Aufstieg nach Gspon erneut fremde Hilfe in Kauf nehmen. Richtig geraten: Sandro fährt, oder besser gesagt fliegt mit seinem Bike hoch! Unterwegs in der Gondel treffen wir den Wirt vom Restaurant Mosji, welcher uns danach feine Älplermagronen mit frischem Apfelmus zubereitet. Erneut geniessen wir das Essen draussen bei warmen Temperaturen, Sonnenschein und nicht zu vergessen das Panorama. Gestärkt wartet auf uns der zweite Teil der Tour, als erstes geht es ziemlich steil hoch zum Fussballplatz von Gspon. Hier wurde im 2008 die 1. Bergdorf EM im Fussball ausgetragen, welche die Schweiz auf dem dritten Rang beendete. Von hier führt uns, richtig, ein weiterer Singletrail samt Überquerung zweier Lawinenkegel zur Oberi Site, wo wir an Bruno’s Ranch vorbei fahren. Eine westernfortähnliche Alp mit selbstgebautem Helikopterlandeplatz, Aussichtsplattform und diversen Holzschnitzereien. Danach erreichen wir Giw, die Bergstation der Sesselbahn von Tärbinu. Was jetzt folgt nennt man fliegen: Auf dem oberen Teil des Schlittelwegs lassen wir es bis zum Muttji so richtig krachen! Nicht nur der Speed drückt uns die Tränen aus den Augenwinkeln. Ab Muttji führt uns ein Trail entlang einer Suone (historische Wasserleitungen im Kanton Wallis für die Bewässerung von Landwirtschaftland) via Bodma bis zum Hüoterhüsi. Hier führt ein Steg der Felswand entlang zum Äntschi und von dort aus via Wyssi Flüe zum Gibidum. Doch dieser Trail ist auf Grund der Schneeverhältnisse noch nicht fahrbar. Doch entlang der alten Wasserleitung führt ein weiterer Singletrail zurück zum Bodma und von dort zum Riedhof. Dort decken wir uns im Hofladen mit frischem Käse, Hauswürsten und Rohschinken für den Mittagsrast vom Pfingstmontag ein. Ein weiterer Biketag im Wallis neigt sich dem Ende zu, mit Bier und Chips überbrücken wir die Wartezeit bis zum Duschen auf der Terrasse. Fürs Abendessen fahren wir nach Brig und lassen uns mit allerlei Feinem aus der italienischen Küche verwöhnen.

Montag, 24. Mai 2010

Noch vor dem Morgenessen bringt Remo das Auto samt Anhänger und Gepäck nach Visp, damit wir am Mittag die gesamte Abfahrt vom Giw bis ins Tal geniessen können. Gegen zehn Uhr treffen wir uns mit Chrigu, um gemeinsam hochzufahren. Auf der Sonnenterrasse beim Bergrestaurant Giw, welches zur Zeit noch geschlossen ist, geniessen wir die feinen Walliserspezialitäten vom Riedhof bei Sonnenschein und erneut warmen Temperaturen. Kaum hat die Verdauung eingesetzt, sitzen wir bereist wieder auf den Bikes. Jetzt heisst es 1’300 Höhemeter vernichten: Und dies auf genialen Singletrails! Zuerst fahren wir einen Teil der Skipiste, dann biegen wir Richtung Waldkapelle ab und von dort einer Suone folgend bis zum Muttji. Von dort aus führt uns der gleiche Weg wie am Sonntag zum Hüoterhüsi. Jetzt folgt eine neue Abfahrt via Ara zum Hohtenn, ab dort lassen wir es auf dem Singletrail über Chropfjischleif und Haslischleif hinunter nach Visp ein weiteres Mal fliegen. Zum Teil ist unsere Fahrtechnik arg gefordert und auch die Bremsen kommen auf dieser Abfahrt wieder voll auf ihre Kosten. Bei knappen 28 Grad Celsius erreichen wir Visp und verladen unsere Bikes im Anhänger. Ein letzter Blick zurück und schon fahren wir zwar müde, aber sehr glücklich wieder Richtung «Üsserschwiiz»! Eines ist schon heute sicher: Wir kommen wieder, vielleicht das nächste Mal mit dir?

Hier noch einige Eindrücke der Tage:

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