Auffahrtsweekend

Mittwoch, 1. Juni 2011

Auch in diesem Jahr führt uns unser erstes Bikeweekend ins Wallis, dem Singletrailparadies schlechthin! Eigentlich sollten sechs Blauen Biker am Abend zusammen Richtung Rhônetal fahren, aber unseren Edeltourenguide Chrigu hat die Grippe erwischt. So fahren wir zu fünft mit den Bikes im Anhänger Richtung Süden. Doch was heisst hier Süden: Am Dienstag hat es geschneit und wie! Teilweise hat es über 10 cm Neuschnee gegeben und unsere Tourenplanung ist vorerst teilweise in Frage gestellt. Als wir in Goppenstein aus dem Tunnel kommen, staunen wir nicht schlecht. Ab einer Höhe von zirka 1’400 Höhenmeter liegt die weisse Pracht und wir fragen uns, ob wir nicht die falschen Sportgeräte dabei haben! In Gampel kehren wir im Western-Restaurant Rothis ein und verpflegen uns, teilweise mit Kohlenhydraten, für die bevorstehenden Touren. Wohl genährt fahren wir danach nach Visperterminen, wo wir die nächsten Tage hausen werden. Nach dem Einrichten gibt es im Restaurant Spycher noch einen Schlummertrunk, bevor wir uns dann zur Ruhe legen.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Nach dem Morgenessen machen wir uns, sowie die Bikes für die erste Tour parat und schon fahren wir via Riedhof auf einem schönen Singletrail hinunter nach Visp zum Bahnhof. Mit dem Zug geht es nun nach Goppenstein, unserem Ausgangspunkt der ersten Tagestour. Dort angekommen fahren wir auf der Hauptstrasse nach Ferden und ab hier geht es nun nur noch in eine Richtung: Nach oben. Der Weg zur Faldumalp steigt mit einer angenehmen Steigung und gibt abwechslungsweise den Blick ins Lötschen- und Rhônetal frei. Je höher wir steigen, desto mehr bekommen wir vom traumhaften Panorama der Walliseralpen zu sehen. So bezwingen wir die Höhenmeter ohne grosse Mühe und schon bald kommen wir auf der Faldumalp an. Ein herrlicher Ort und die Holzkapelle strahlt so etwas Mystisches aus. Nach einem kurzen Rast und dem Nachfüllen der Bidons fahren wir bis zum Faldumtörli hoch und von jetzt an geht es in die entgegengesetzte Richtung – hinunter. Zuerst auf einer Alpstrasse und dann endlich auf einen Singletrail. Die Smiles in den Gesichtern sprechen Bände und wir fliegen über die Trails nach Jeizinen. So kommen wir etwas verspätet zu unserem Mittagsessen und bei Sonnenschein und warmen Temperaturen geniessen wir die Walliser Küche in vollen Zügen. Kaum zu glauben, dass es hier vor gut einem Tag noch geschneit hat. Nach einer Verdauungspause machen wir uns bereit für die Fahrt hoch zur Underi Fäsilalpu, ab wo wir dem Höhenweg entlang via Nimenalp Richtung Bachalp biken. Jedoch zwingt uns die fortgeschrittene Zeit zur Abkürzung der Route und wir probieren einen Singletrail entlang eines Bachs zum Unnerfäld. Am Anfang muss teilweise das Bike getragen werden, aber von Meter zu Meter wird es besser und schon bald ist wieder alles fahrbar. Jetzt geht es nahtlos von Brentschen, via Erschmatt nach Niedergampel auf diversen Singletrails und unzähligen Spitzkehren hinunter ins Tal. Was für ein Spass und die Spuren auf den Felsen, lassen uns nur erahnen, was die ortsansässigen Biker für Linien fahren. Mit Rückenwind geht es nun der Rhone entlang nach Leuk, wo wir den Zug zurück nach Visp besteigen. Von dort auf bringt uns das Postauto hoch nach Visperterminen und im Restaurant Heida lassen wir, bei feinen Walliser Spezialitäten, den Tag nochmals Revue passieren.

Freitag, 3. Juni 2011

Auch die heutige Tour startet mit einer Abfahrt, wir fahren auf verschiedenen Wanderwegen ins Vispertal und überqueren bei Sevenett die Vispa. Von jetzt an gehts in der Horizontalen via Visp nach Turtig und von dort aus mit der Seilbahn hoch nach Eischoll. So macht Höhenmeter auch Spass und in der Gondel bleibt ein bisschen Zeit für ein Fotoshooting der besonderen Art. Doch danach lassen wir wieder unsere Waden arbeiten und steigen langsam aber sicher Richtung Senggalp. Bis dorthin geniessen wir den abwechselnden Blick ins Ober- und Unterwallis und staunen ab der üppigen Vegetation der Alpwiesen. Ab jetzt führt ein Forstweg durch den Wald zum Breite Stäg und ab dort ein steiler Trail hoch zur Alte Suon. Ab jetzt ist Fahrtechnik gefragt und beim Abstieg zum Löübbach auch Trittsicherheit, doch was wäre eine Wallisbiketour ohne Suonentrail? Und so erreichen wir mit einem Lächeln im Gesicht die Ronalp. Hier entschliessen wir uns den Weg zur Büchner Alp auf direktem Weg, über die Skipiste, hinter uns zu bringen. Wer sein Bike liebt, der schiebt und schon bald kann wieder gefahren werden. Ab jetzt geht es teilweise auf dem Teer und Wanderwegen zur Moosalp und dem gleichnamigen Restaurant. Hier lassen wir uns in der gemütlichen Gartenwirtschaft nieder und freuen uns auf die feinen Speisen der kreativen Küche. Eine feine Creméschnitte zum Dessert darf natürlich auch nicht fehlen: Gäll Cédi! Zum Schluss noch ein paar Sonnenstrahlen zur Verdauung auf unsere Glieder und schon lockt die Abfahrt. Via Breitmatte, einer traumhaften Lichtung auf einem Hochplateau mit grandiosen Panoramablick, geht es auf zum Teil flowigen und wieder anspruchsvollen Trails hinunter nach Zeneggen. Von hier fahren wir auf diversen Wanderwegen bis nach Neubrück und von dort aus, auf den gleichen Pfaden wie am Vormittag, der Vispa entlang nach Visp. Hier erwartet uns erneut das Postauto für den Weg nach Visperterminen. Jetzt heisst es ab unter die Dusche, denn schon bald kommt Sandro, welcher heute mit dem Rennrad die Strecken des Gigathlons abgefahren ist und sich ebenfalls die Salzkrusten abwaschen will. Schlussendlich wartet auf uns noch eine Degustation in der St. Jodern Kellerei in Unterstalden. Hier stösst dann auch noch Kathrin zu uns und somit sind wir für heute Abend komplett. Ein feines italienisches Abendessen in Visp und die Schilderungen des Erlebten runden den Abend ab.i

Samstag, 4. Juni 2011

Unser Edeltourenguide Chrigu ist zum Glück wieder gesund und kommt um halb zehn Uhr in Visperterminen an. Wir freuen uns alle auf die Königsetappe des Weekends: Visperterminen – Gibidumpass – Nanztal – Bistinepass – Simplonpass – Nesseltal – Brig. Doch es kommt anders als geplant und schon bei der Ankunft von Chrigu in Tärbinu fängt es an zu regnen. Trotzdem fahren wir los und machen uns auf den Weg hoch zum Giw. Jedoch nimmt der Regen stetig zu und im Bergrestaurant Giw stehen wir unter und besprechen die Wetterlage. Gemäss Niederschlagsradar ist noch eine grosse Regenzelle vom Südosten unterwegs Richtung Oberwallis. Zwischenzeitlich macht sich aber wieder die Sonne stark und so hellen auch die Gemüter wieder auf. Wir beschliessen, dass wir die Gunst der Stunde nutzen und den trockenen Abschnitt für die Fahrt ins Tal nutzen. Via Schlittelweg, Muttji und Suonenweg bis zum Hüoterhüsi geniessen wir die Vorzüge der Trails im Wallis und fast geht das Wetterpech verloren. Ab jetzt fahren wir auf dem legendären Singletrail entlang Ara, wo das Ausmass des Waldbrands zum ersten Mal so richtig ersichtlich ist, zu Hohtenn und von dort aus weiter bis nach Visp: Was für ein Erlebnis! Und immer wieder aufs Neue gefällt dieser Trail und fordert uns teilweise die volle Koordination ab. In Visp angekommen lassen wir es uns bei Flammenkuchen, süssem Gepäck und allerlei Getränken gut gehen und freuen uns ab dem guten Timing, welches uns vor dem Wolkenbruch bewahrt hat. Chrigu macht sich wieder auf den Weg nach Basel und wir nehmen, ausser Kathrin und Sandro, wie gewohnt das Postauto nach Tärbinu. Cédi und Remo bereiten ein feines Zvieri vor und die Sonne verdrängt, scheinbar ohne Mühe, die Wolken und so geniessen wir den Apéro auf dem Balkon. Während die einen A, B, C DRS 3 spielen, fiebern andere mit der Schweizer Fussballnati mit und bekommen einige graue Haare mehr deshalb. Am Abend erwarten uns(oder diejenigen, welche noch Hunger haben) im Restaurant Heida diverse Köstlichkeiten und gut genährt gehen wir zu Bett.

Sonntag, 5. Juni 2011

Auf Grund der Wettervorhersagen starten wir am Sonntag gut eine Stunde früher als sonst und hoffen auf die Gunst der Stunde. Plan wäre der Bischofsweg nach Staldenried, von dort mit der Gondel hoch nach Gspon und dann auf dem Höhenweg zum Gibidumpass mit einer super schönen Abfahrt nach Tärbinu. Doch eines nach dem anderen: Die ersten Meter vom Bischofsweg verlaufen, abgesehen von den Brennesseln auf Knöchelhöhe, ohne Probleme und die Sicht ins Visper- und Mattertal trägt seines dazu bei. Doch schon bald fehlen drei Biker. Bei Sandros Bike hat ein schleifendes Geräusch einen Defekt angekündigt. Zuerst zu dritt und zum Schluss zu viert, in Verbindung mit neuen Ersatzteilen, kann der Defekt dann doch behoben werden und bereits geht es weiter auf dem schönen Trail. Teilweise benötigt man eine stabile Fahrweise, denn der Weg ist an verschiedenen Orten recht ausgesetzt. Aber alle bewältigen die Herausforderungen mit Bravour und schon bald sehen wir Staldenried. Doch nicht nur Staldenried, sondern auch die schwarzen Wolken, welche sich bereits über die Bergflanken gesenkt haben und stetig mehr sinken. Eine kurze Beratungspause und schon fallen die ersten grossen Tropfen, deshalb entschliessen wir uns, die Fahrt Richtung Talauswärts nach Visp unter die Stollen zu nehmen. Jetzt folgt noch ein grandioser Singletrail hinunter nach Neubrück: Dies macht das Wallis aus! Singletrails ohne Ende und in jeder Güteklasse. Was will man(n) oder Frau mehr? Als wir im Busbahnhof in Visp einfahren, geht ein richtiger Wolkenbruch los und wir sind froh, dass wir schon zum x ten Mal die Hilfe des Postautos in Kauf nehmen können. Nein, natürlich nicht alle: Einer geniesst die Höhenmeter bei Regen und bleibt nur knapp unter seinem Rekord vom letzten Mal. Nach dem Packen und Verladen unserer Sachen fahren wir Richtung Autoverlad in Goppenstein und bereits lüftet sich der Himmel und die ersten Sonnenstrahlen erwärmen das Rhonetal. In Kandersteg verlassen wir die Hektik des Rückreiseverkehrs und lassen uns im Ruedihuus so richtig verwöhnen. Sei es von den Speissen oder der wärmenden Sonne. Fazit: Erneut ein geniales Weekend im Wallis mit bikerischen und kulinarischen Höhenflügen! Wir kommen wieder, vielleicht das nächste Mal auch mit Dir?

Hier noch einige Eindrücke der vier Tage:

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