Auffahrtsweekend
Mittwoch, 16. Mai 2012
Erneut fahren wir für unser Auffahrtsweekend ins Wallis und auch dieses Mal quartieren wir uns in Chrigu’s alter Heimat ein: Visperterminen. Sechs Blauen Biker fahren bereits am Mittwoch ins Wallis, um am Donnerstag in der Früh schon für die erste Tour starten zu können. Unterwegs wird noch für das Morgenessen eingekauft und kurz nach neun Uhr erreichen wir Visperterminen. Leider sind sämtliche Küchen der örtlichen Restaurants nach dem Ausladen und Kurzeinrichten bereits geschlossen. Deshalb gibt es Pasta in der Ferienwohnung von Irene und Remo mit einem feinen Tropfen Rotwein. So gestärkt gehen wir zu Bett und träumen von den kommenden Touren.
Donnerstag, 17. Mai 2012
Nach dem Morgenessen geht es bereits mit einer schönen Singletrailabfahrt Richtung Visp los, so ähnlich wie das Dessert zum Anfang. Leider ein bisschen zuviel des Guten, denn ein Biker hängt mit dem Lenker an einem Baumstamm an und fliegt samt Bike den Hang hinunter. Mit einer grossen Portion Glück, wie sich schon bald zeigt. Ausser einer geprellten Schulter und einigen Schürfwunden ist ihm nichts passiert. Und auch das Bike hat den Flug ohne Schaden überstanden. Was für ein Start! Ein bisschen gemächlicher fahren wir den Rest ins Tal. In Visp decken wir uns in der Bäckerei und Coop Pronto Shop beim Bahnhof mit Ess- und Trinkbaren für den Mittag ein. Danach fahren wir (ungewohnt) mit Rückenwind Richtung Unterwallis. In Steg angekommen ist Tenueerleichterung angesagt, denn jetzt geht es die nächste Zeit nur noch in eine Richtung. Wir fahren auf der Hauptstrasse hoch nach Hohtenn und von dort aus via Ladu nach Tatz. Dort angekommen ist bereits Zeit für die Mittagsrast. Auf einer Wiese oberhalb von der Siedlung Tatz geniessen wir bei Sonnenschein die Sicht ins Rhonetal. Nach dem Essen ist ein kurzer Verdauungsschlaf angesagt, denn jetzt folgt die zweite Abfahrt des Tages hinunter zu Südrampe. Bei super Temperaturen prüfen wir auf dem Singletrail unsere Technik Anfangs Saison. Einige Spitzkehren brauchen noch ein wenig Ãœberwindung, aber von Meter zu Meter wird es besser und schon bald sind wir wieder im Element. Zu kurz ist das Ganze, denn wir sind schon bereits auf der Lötschberg Südrampe angekommen. Doch auch dieser Teil ist nicht zu verachten und es lässt sich so richtig schön cruisen. Auch die zahlreichen Wanderer trüben die Stimmung nicht und ausser einem (unverbesserlichen Exemplar) kommen wir auch gut an allen vorbei. Was so Toleranz alles ausmachen kann ;o). So fahren wir bis nach Ausserberg auf dem Südrampentrail und streifen mit unseren Blicken immer wieder die super Panoramasicht auf die Walliseralpen. Von dort aus geht es auf einem Singletrail hinunter nach Baltschieder und zurück nach Visp. Von dort aus nimmt uns das Postauto mit bis nach Visperterminen. Abends gibt es ein feines Nachtessen beim Italiener in Visp – ein gelungener Auftakt des Weekends!
Freitag, 18. Mai 2012
Heute stossen noch zwei weitere Blauen Biker zu uns: Cédi bringt um halb neun Uhr Gipfeli zum Morgenessen und eine Stunde später kommt auch Martin in Tärbinu an. Heute ist der Bischofsweg nach Staldenried angesagt und auch hier zeigt sich die ganze Schönheit der Walliser Natur und die genialen Singletrails. Ein flowiger Trail, zum Teil recht ausgesetzt, führt uns so oberhalb des Vispertals nach Staldenried. Hier ist fremde Aufstiegshilfe gefragt und schon bald sind die ersten drei BikerInnen samt Bikes in der Gondel nach Gspon. Und nach drei Fahrten sind alle zusammen oben angekommen. Doch leider zeigt sich die geplante Mittagsrast in einem der beiden Restaurants als schwierige Angelegenheit. Denn beide haben Betriebsferien. Glücklich wer genügend Riegel oder sonst welchen Proviant dabei hat. Deshalb entschliessen wir uns, mit den «vollen Bäuchen» eher Richtung Tal als Berg zu fahren. Erneut hat Chrigu eine geniale Variante für die Fahrt ins Tal gefunden und die Smiles in den Gesichtern werden immer wie breiter. Zu schnell jedoch sind wir in Neubrück angekommen und fahren der Vispa entlang aus dem Tal. In Visp kommt die nächste unliebsame Entdeckung: Es hat nur sechs Hacken für die Bikes und im Kofferraum bekommt man höchstens ein zerlegtes Bike hinein. Deshalb entschliessen sich Chrigu und Remo für den Aufstieg nach Visperterminen aus eigener Kraft. Wenigstens werden ihnen die Rucksäcke abgenommen (samt Trinkblasen) und schon sind sie auf dem Weg nach oben. Die anderen erreichen nach zwanzig Minuten das Dorf und genehmigen sich eine verspätete Mittagsrast im Hotel Gebidem. Leider ist die Küchenmanschaft nicht so schnell wie angenommen und bevor die verschiedenen Salate auf dem Tisch stehen, kommen auch schon Chrigu und Remo in Tärbinu an. Es geht jedoch nochmals eine gute halbe Stunde, bis das Essen auf dem Tisch steht. Zur Verteidigung muss noch erwähnt werden, dass das (verspätete) Essen sehr gut war. Und mit der Aussicht auf eine erneute Abfahrt ins Tal lässt sich so manches Vergessen! Bis nach Visp auf dem abwechslungsreichen Trail mit allem was des Bikers Herz höher schlagen lässt. Unten angekommen genehmigen sich jetzt auch Chrigu und Remo einen (noch späteren) Mittagsrast und Martin verabschiedet sich wieder zurück nach Hause. Doch der Tag ist noch nicht vorbei, jetzt heisst es für alle Hochfahren. Denn in Unterstalden lockt die offene Tür der St. Jodern Kellerei zu Degustation. Chrigu und Remo führen die restlichen BikerInnen auf gewohntem Terrain hoch zur Kellerei. Dort erwartet uns eine freie Besichtigung der Produktionsräume mit einigem an Hintergrundwissen von Chrigu. Zum Schluss darf die Degustation der Weine begleitet mit feinem Hobelkäse und Walliserbrot nicht fehlen. Die Bestellzettel werden immer voller und die Geldbeutel immer schmaler. Nach einer guten Stunde ruft der Rest des Aufstiegs, doch dieses Mal ohne Chrigu und Remo. Die Haltestelle des Postautos lockt und schon bald überholen sie die anderen Tapferen auf dem Weg hoch. Abendessen ist heute im Restaurant Heida angesagt. Und wer hätte das Gedacht, der in der Kellerei ausverkaufte Heida Barrique kann hier noch käuflich erworben und gedrunken werden. Was für ein Abschluss!
Samstag, 19. Mai 2012
Der Samstag bringt ein bisschen bedecktes Wetter und wir starten wie gewohnt mit einer Abfahrt ins Tal unsere heutige Tour. Im Rhonetal fahren wir abwärts bis nach Raron, wo wir die Gondel nach Unterbäch besteigen. Ab der Bergstation fahren wir Richtung Bürchen auf der Hauptstrasse und von dort aus hoch zur Moosalp. Leider sind auch hier oben beide Restaurants geschlossen! Scheint in Sachen Auswärtsverpflegung nicht unser Jahr zu sein, doch wir haben die Sache am Vorabend schon abgeklärt und uns im Volg in Visperterminen für die Mittagsrast eingedeckt – wir sind lernfähig. Nach kurzer Suche haben wir einen windstillen Ort für unser Pick-Nick gefunden und schlagen uns die Bäuche mit dem Mitgebrachten voll. Danach geht es über die Hochebene weiter zum Ausgangspunkt der Abfahrt via Hellela nach Visp. Was soll man(n oder Frau) mehr darüber sagen: Erneut eine Wallistypische Abfahrt mit allem Wünschenswerten dabei. Einige von uns wollen erneut nach Visperterminen hochfahren und so trennen wir uns erneut bei der Postautostadion. Schliesslich muss vor sieben Uhr Abends noch der bestellte und bezahlte Wein vom Voradend abgeholt werden. Chrigu und Remo übernehmen den Part in Sachen Weintransport, wobei Chrigu auch gleich noch nach Hause reist. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön für seine genialen Bikeguidetätigkeit und das Gespürr für Singletrails. Der Wein trifft dann mit den letzten Bergbezwingern ein und nach dem Personendienst sind wir alle bereit für das Abendessen. Auch an diesem Abend bleiben wir im Ort und kehren im Hotel Rothorn zum Essen ein. Zum Schluss noch ein Schlummertrunk im Restaurant Heida und bereits grüsst der Sandmann.
Sonntag, 20. Mai 2012
Am Sonntag wird die Flexibilität der Teilnehmer getestet, denn es heisst alles was nicht mehr gebraucht wird für die Tour in den Anhänger laden. Darauf Anhänger ans Auto und ab Richtung Visp. Um zehn nach neun fährt das Postauto hoch nach Visperterminen und Remo muss dieses erwischen, ansonsten ist eine Wartezeit von einer Stunde angesagt. Doch die Bikerinnen und Biker sind einsame Klasse beim packen und verstauen. So können sie das Morgenessen in Ruhe geniessen und auf die Fahrkünste von Remo hoffen. Kurz nach halb zehn Uhr trifft auch dieser wieder in der Ferienwohnung ein und stärkt sich noch für die Tour. Gegen zehn Uhr sitzen wir bereits auf den Bikes und fahren bei Sonnenschein, aber brutalen Windböen, die Strasse zum Giw hoch. Zum Teil bremsen uns die Böen fast auf den Stillstand, doch wir kämpfen uns Meter für Meter weiter und nach einer guten Stunde haben wir die Bergstation erreicht. Noch eine kurze Pause und die Windstopper montieren und schon geht es wieder in die entgegengesetzte Richtung: Abwärts! Einige der Wiederholungstäter kennen die super Trails vom Giw hinunter nach Visperterminen, zum Teil an den Suonen entlang. Flowig lassen wir die Höhenmeter hinter uns und schon bald erhaschen wir die Silouetten des Dorfs. Von dort aus geht es weiter auf dem Wanderweg nach Niederhäusern und weiter nach Barmühle. Ein Singletrailvergnügen ohne Ende! In Barmühle entdecken wir den Brand vom Donnerstag – Was für ein Glück, dass hier nicht mehr passiert ist! Dann geht es weiter der Vispa entlang nach Visp und dort erwartet uns das Auto samt Anhänger für die Heimfahrt. Kurze Zeit später sind wir bereits unterwegs Richtung Goppenstein beim Autoverlad. Unten im Kandertal genehmigen wir uns im Stock’s eine währschafte Mahlzeit: Bilder sagen häufig mehr als Worte! Ein krönender Abschluss eines super schönen Auffahrtsweekend im Wallis. Vielleicht das nächste Mal auch mit dir! Wir werden sehen.
Hier noch einige Eindrücke der vier Tage: